Objektive Bewertungsverfahren oder Marktbewertung?

Eine objektive Bewertung eines Unternehmens durch ein Gutachten eines Sachverständigen kann zu ganz unterschiedlichen Zwecken und Anlässen notwendig werden, z.B. bei  gesellschaftsrechtlichen Auseinandersetzungen, bei erbrechtlichen Streitigkeiten oder beim Eintritt eines neuen Gesellschafters, aber auch beim Kauf oder Verkauf eines Unternehmens als Ganzes oder bei der Verschmelzung zweier Unternehmen. Dementsprechend gibt es auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Bewertungsmethoden.

Beim Unternehmenskauf und -verkauf wenden wir in der Regel zunächst zur Wertfindung für interne Zwecke die Ertragswertmethode, die Discounted Cash Flow Methode (DCF-Methode) und die Multiplikatormethode an, da sie in der Praxis am weitesten verbreitet sind und sich als Standard durchgesetzt haben. Weitere Methoden können ergänzend im Einzelfall zur Anwendung kommen.

Beim Kauf oder Verkauf eines Unternehmens dient die Bewertung nach objektiven Methoden in erster Linie zunächst der internen Definition einer Spannbreite, in der der Wert eines Unternehmens realistischerweise angesiedelt werden kann. Letztendlich wird der tatsächliche Transaktionswert von Unternehmen aber durch Angebot und Nachfrage, also durch den Markt bestimmt und nicht allein durch die Bewertung eines Sachverständigengutachtens. Daher ist die Einschaltung eines professionellen M&A-Beraters mit guten Verbindungen in die Märkte und zu potenziellen Investoren, die möglicherweise ein strategisches Interesse am Erwerb haben und daher einen höheren Preis zahlen können, ein entscheidender Erfolgsfaktor für den veräußerungswilligen Unternehmer.